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CO₂-armer Flugtreibstoff

Die Shell produziert künftig CO2-armen Flugtreibstoff. Emissionen sollen dadurch um mehr als 80 Prozent reduziert werden.

Der Kerosin-Ersatz

Noch ist der Kerosin-Ersatz vergleichsweise teuer. Die Shell Hamburg will daher bis zum Jahresende 2025 in Deutschland eine Anlage zur Produktion von CO₂-armem Flugtreibstoff bauen.
Dazu will der Konzern in der Rheinland-Raffinerie nahe Köln aus Holzresten und mit Strom aus erneuerbaren Quellen zunächst 100.000 Tonnen synthetisches Kerosin pro Jahr erzeugen.

„Das ermöglicht den Fluggesellschaften einen großen Schritt hin zur Klimaneutralität“, sagte Raffinerie Direktor Marco Richrath am Freitag.

Im Vergleich zu herkömmlichem Kerosin reduzieren sich die CO₂-Emissionen nach Angaben von Shell um mehr als 80 Prozent. Synthetische Kraftstoffe sind der Hoffnungsträger, um in den kommenden Jahrzehnten den Ausstoß von Kohlendioxid vor allem in der Luftfahrt drastisch zu reduzieren.

Kosten für den Kerosin-Ersatz

Allerdings ist der Preis des weniger klimaschädlichen Treibstoffs derzeit noch sehr hoch. Geschätzt wird er aktuell auf drei Euro pro Liter.

Zum Vergleich: Kerosin aus Rohöl kostet aktuell umgerechnet rund 36 Cent pro Liter.
Zudem würden 100.000 Tonnen jährlich nur einen sehr geringen Teil des Treibstoffbedarfs der Fluggesellschaften in Deutschland ausmachen: Ein einziger Langstreckenjet benötigt rund 20.000 Tonnen pro Jahr.

Im Großraum Hamburg sind zwei Anlagen geplant, die Flugtreibstoff ohne Bio-Anteil mit „grünem“ Wasserstoff als Zwischenschritt, herstellen sollen:
In Heide will ein Institut der Universität Bremen mit Unterstützung der Lufthansa und des Flughafens Hamburg synthetisches Kerosin erzeugen.
In Stade baut ein Konsortium, an dem Airbus beteiligt ist, mit der Technischen Universität in Harburg ebenfalls eine solche Produktion von zu 100 Prozent CO₂-freiem Kerosin auf.

Die Shell rechnet für die kommenden Investitionen, um zukünftig preiswerteren CO₂-armen Flugtreibstoff produzieren zu können, mit einem dreistelligen Millionenbereich.

Quelle: Hamburger Abendblatt

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20. Dezember 2021
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