E-Fuels am Nürburgring
Weltpremiere erfolgreich umgesetzt, Race2eFuels Projekt wurde mit einem 3.Platz am Nürburgring belohnt.
Das 24 Stunden-Rennen am Nürburgring ist Dauerstress für Mensch und Maschine. Und in diesem Jahr war es auch ein Dauerstress für einen neuartigen Kraftstoff – Racing e-fuel 98 von NORDOEL. E-Fuels, das sind aus Grünstrom synthetisch hergestellte flüssige Kraft- oder Brennstoffe, mit denen Autos, Lkw, Flugzeuge, Schiffe oder Heizungen – alles, was einen Verbrennungsmotor hat – klimafreundlich betrieben werden können. Werden E-Fuels in Reinform eingesetzt, lassen sich die CO2-Emissionen um bis zu 100 Prozent gegenüber mineralischen Kraftstoffen verringern.
Im Falle der 24h vom Nürburgring, wurde eine Toyota GR Supra GT4 auf die Strecke geschickt vom Toyota-Werksteam TGR-E United und betankt mit dem neuartigen synthetischen Kraftstoff Racing e-fuel 98. Und soviel lässt sich jetzt schon sagen: Der Test war ein voller Erfolg, wie Platz drei in der Klasse AT eindrücklich belegt – dort sind ausschließlich Rennwagen mit alternativen Kraftstoffen unterwegs.
„Es gibt keinen besseren Ort als die 24 Stunden am Nürburgring, um zu zeigen, dass E-Fuels funktionieren“, beschreibt Matthias Bartholl, Geschäftsführer der Hamburger LOTHER GRUPPE, die Idee hinter dem Race2eFuels genannten Projekt. NORDOEL hat das vom Verfahrenstechnik- und Anlagenbauspezialisten CAC hergestellte synthetische E-Benzin zum Super-Benzin e-fuel 98 veredelt, das nun den von Toyota als drittem Projektpartner gestellten Supra GT4 aufs Treppchen in seiner Klasse getragen hat.
Natürlich sind noch nicht alle technischen Daten aus dem Rennen ausgelesen, doch so viel ist schon jetzt klar: In Handling und Gebrauch erwies sich das Super-Benzin e-fuel 98 als ganz normaler Kraftstoff, bestätigt Jörg Mertin vom Rennteam TGR-E United. Womit neben der enormen Emissionseinsparung der zweite große Vorteil der E-Fuels klar gezeigt wurde. E-Fuels lassen sich über die normalen Tankstellen an alle Pkw, die dort sonst klassisches Benzin oder Diesel tanken, verteilen. Und davon gibt es weltweit immerhin 1,4 Milliarden. Für E-Fuels braucht es also keine neue Infrastruktur.
Und die Kosten? Die sind ob der noch geringen Herstellungsmengen natürlich noch sehr hoch. Sie lassen sich aber mittelfristig auf 2 Euro je Liter und langfristig auf voraussichtlich unter 1 Euro reduzieren – wenn in eine entsprechende industrielle Produktion investiert wird, und zwar dort, wo sich grüner Strom als wesentlicher „Rohstoff“ reichlich und damit günstig erzeugen lässt, betont Kevin Günther von CAC.
Und das ist dort der Fall, wo viel Wind weht oder die Sonne scheint, etwa in Saudi-Arabien. In seiner Produktionsanlage am Firmenstandort in Freiberg zeigt CAC, dass der Prozess marktreif ist und jederzeit auf industrielle Maßstäbe hochskaliert werden kann.
Doch über allem steht ein politischer Rahmen, der solche Investitionen ermöglicht. Eine ganz wesentliche Stellschraube ist die Neuregelung der Flottengrenzwerte für die Automobilhersteller, was bedeutet: Die Autobauer müssen sich die Klimavorteile der E-Fuels auf die maximalen CO2-Grenzwerte der Neuwagenflotten in der EU anrechnen lassen können. Das EU-Parlament stellt seine Position hierzu Anfang Juni fest, danach nimmt EU-Rat die Beratungen dazu auf. Und natürlich dürfen auf E-Fuels keine CO2-Steuern erhoben werden, mahnt Dirk Wullenweber, Leiter Handel und Marketing bei der LOTHER GRUPPE.
Gerade der deutsche Mineralölmittelstand trommelt mächtig für die klimaneutralen E-Fuels, in der Politik, aber auch in der breiten Öffentlichkeit. „Denn darum geht es: Wir müssen E-Fuels bei den Menschen bekannt machen, ihnen zeigen, dass es nicht nur ein Elektroauto braucht, um emissionsarm unterwegs zu sein“, erklärt Karl-Uwe Wehrend von der NORDOEL. Es ist dieser technologieoffene Ansatz, der perspektivisch auch den Verkehr sauberer macht: „Der Mix macht’s“, macht es plakativ. „Eine eindimensionale Ausrichtung der individuellen Mobilität ausschließlich auf das Elektroauto führt in die Sackgasse.“
Dass es auch anders geht als mit Strom, haben die Race2eFuels-Partner beim 24 Stunden-Rennen am Nürburgring bewiesen: „Wir haben gezeigt, man kann Motorsport grün betreiben kann – mit E-Fuels“, schließt TGR-E United Teammanager Jörg Mertin. „Und so wie es auf der Rennstrecke funktioniert, funktioniert es auch auf der Straße.“
Für Rückfragen bitte an D.Wullenweber@lother.de schreiben.
Weltpremiere beim 24h-Rennen am Nürburgring
Toyota GR Supra GT4 startet mit synthetischem Kraftstoff Racing e-fuel 98 – bis zu 90% weniger CO2-Emissionen.
Erstmals wird das Team „TGR-E United“ beim ADAC TotalEnergies 24h-Rennen Nürburgring mit einem Fahrzeug starten, welches nicht mit fossilem, sondern mit klimafreundlichem und fast CO2 neutralem synthetischen Kraftstoff von NORDOEL betankt wird.
Kann E-Fuel mithalten?
Mit dem Einsatz beim Langstreckenklassiker in der Eifel wird die neue E-Fuel Technologie einem absoluten Härtetest unterzogen: einer 24-Stunden-Vollgashatz auf der anspruchsvollsten Rennstrecke der Welt. „Wir bei TOYOTA GAZOO Racing Europe haben schon viel Erfahrung mit alternativen Antrieben gesammelt, aber ein Renneinsatz mit synthetischem Kraftstoff ist auch für uns Neuland“, sagt Jörg Mertin, Teammanager TGR-E United. „Wir sind immer offen für Innovationen und freuen uns darauf zu beweisen, dass der GR Supra GT4 auch mit synthetischem Kraftstoff eine gute Figur abgeben wird.“
E-Fuel: so einfach im Einsatz
Dirk Wullenweber, Projektleiter „Race2efuels“ und Bereichsleiter Marketing & Handel der LOTHER Gruppe (Besitzer der NORDOEL Tankstellen): „Der große Vorteil des synthetischen Kraftstoffes Racing e-fuel 98 unseres Race2efuels-Projekts – er kann sofort in jedem Verbrennungsmotor verwendet werden, der sonst normales Super Benzin benötigt. So kann die vorhandene Tankstellen-Infrastruktur (z.B. unsere eigenen NORDOEL Tankstellen) für einen mineralölfreien und quasi CO2 neutralen und somit klimafreundlichen Treibstoff genutzt werden. Der Einsatz von E-Fuels ist somit ein wichtiger Bestandteil im Energiemix“.
Von der Rennstrecke schnell auf die Straße
Der Bestand von Verbrennerfahrzeugen wird für das Jahr 2030 alleine in Deutschland noch auf mehr als 30 Mio. Fahrzeuge geschätzt. Um diese nachhaltig und klimafreundlich zu fahren, sind synthetische Kraftstoffe unerlässlich. Damit diese zeitnah von der Rennstrecke auch auf die Straße kommen, stehen wichtige politische Weichenstellungen aus, wie sie etwa für synthetisches Kerosin mittlerweile umgesetzt wurden.
Synthetische Kraftstoffe sind die Zukunft
Hergestellt wird dieses bereits auch REACH zertifizierte, synthetische Benzin von Chemieanlagenbau Chemnitz GmbH (C.A.C.) in Zusammenarbeit mit der TU Bergakademie Freiberg. Hier betreiben C.A.C. und die technische Universität Europas größte Demo-Anlage mit einer theoretischen Produktionskapazität von einer Mio. Liter pro Jahr. Dr. Rene Stahlschmidt, Vertriebsleiter CAC: „Ausgehend von Methanol, welches aus CO2 und „grünem“ Wasserstoff oder aus Bio-Methanol hergestellt werden kann, hat C.A.C. den patentierten Prozess entwickelt, der ohne fossile Rohstoffe auskommt.“ Rund 46.000 Liter des synthetischen Kraftstoffes wurden zu Prüfstandtests sowie Flottenversuchen Automobil- und Motorradherstellern zur Verfügung gestellt und durchweg positiv bewertet.
Jetzt soll der Kraftstoff beim härtesten Langstreckenrennen der Welt, beim 24h-Nürburgring, zeigen, dass er auch eine absolut harte Tour locker übersteht und seine Dauerfestigkeit beweist.
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